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#1 Mit leichterem Gepäck ins neue Jahr

Als ich am 1. Januar diesen Jahres aufwachte und einen Moment in mich hineinfühlte, war mir, als sei ich mit einem leichteren Gefühl in das neue Jahr gegangen - das Bild eines sinnbildlich leichteren Gepäcks tauchte auf.


Mich ließ dieses Gefühl und das Bild mit dem Gepäck nicht los. Nachdem ich aufgestanden war, stolperte ich förmlich über meinen "echten", grünen Rucksack im Flur und wollte schon an ihm vorbeigehen und hielt doch noch einmal inne: Wie leicht oder schwer war eigentlich dieser Rucksack?

Ich hob ihn hoch und war erstaunt über sein Gewicht.



Wenn ich mich also innerlich leichter fühlte, weil ich offensichtlich einiges an innerem Gepäck im alten Jahr lassen konnte, wäre es nicht konsequent, auch hier das Gewicht und vor allem den Inhalt meines Rucksackes zu überprüfen, den ich fast täglich mit mir herumtrug?

Ich leerte alle Taschen, alles landete auf dem Esszimmertisch. Ich ging Teil für Teil durch: Brauche ich das noch? Brauche ich es in meinem Rucksack? Wofür war es mal gut und wofür könnte es mir jetzt noch dienen?

Über die Hälfte der Sachen konnte ich aussortieren, einiges wegwerfen (Kassenbons und ähnliches), manches reduzieren (statt drei Frucht-Riegel reichen vermutlich auch einer, statt vier Masken reichen zwei), anderes gehörte schlicht nicht (mehr) hier hinein.

Danach fühlte sich das Gewicht dieses Rucksacks um einiges stimmiger mit meinem inneren Gefühl an - und um das gleich auszuprobieren, nahm ich den Rucksack mit auf den Neujahrs-Spaziergang in den Wald.


Die Sache mit dem leichteren Gepäck

Und als ich durch den Wald ging, dachte ich weiter darüber nach - über das innere und äußere Gepäck. Denn es ist natürlich bei weitem nicht so, dass ich ohne Zutun am 1. Januar des neuen Jahres 2022 aufgewacht bin und einen Großteil des Ballastes der letzten Jahre einfach so abgelegt hätte. So funktioniert das aus meiner Sicht auch nicht.

Es war Arbeit - kontinuierliche, herausfordernde, innere Arbeit, die immer wiederkehrende Auseinandersetzung mit inneren Anteilen, Überzeugungen, Widerständen und Blockaden. Das löst sich nicht von einem Tag auf den anderen auf, aber - es löst sich mit der Zeit. Das geht mal schneller und mal langsamer und manchmal fühlt es sich so zäh an, als klebe man fest und könnte sich einfach nicht von etwas lösen. Es ist auch mitunter frustrierend und anstrengend. Und doch verändert sich mit der Auseinandersetzung und der Zeit immer wieder etwas, Stück für Stück, denn sich auseinandersetzen bedeutet sich bewegen.

Nun, und dann ist da noch die Sache mit dem Loslassen oder Seinlassen… Dazu mehr in einem anderen Beitrag.


Fragen für dich

Wie fühlst du dich heute, zu Beginn des neuen Jahres?

Wie fühlt sich das Gewicht deines inneren Rucksackes an? Ist es leicht oder schwer? Zieht es dich nach hinten oder unten?

Und wie fühlst du dich mit diesem Gewicht? Ist es eher anstrengend oder gibt es dir Halt?

Kannst du benennen, was du mit dir herumträgst und ob es sich noch stimmig anfühlt?

Und wie sieht es in deinen "äußeren" Taschen oder Rucksäcken aus? Entleere ihren Inhalt und schaue dir an, was du hier mit dir herumträgst und wo du dich hier möglicherweise erleichtern kannst.


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