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#10 Puzzle-Gedanken

Was hat Puzzeln mit dem Angehen von Aufgaben und Zielen zu tun?

Es ist Jahre her, dass ich das letzte Mal ein Puzzle gemacht habe, irgendwie packte es mich vor ein paar Tagen und mir kamen dabei folgende Gedanken...


Eines späten Nachmittags holte ich das einzige Puzzle, das ich noch habe, hervor und fing an, die 1.000 Teile auf dem Tisch auszubreiten. Ich empfand diese bestimmte Art Vorfreude, die mich daran erinnerte, wie ich als Kind absolut versunken puzzeln konnte, dazu im Ohr ein Hörspiel oder eine Musikkassette. Auch jetzt konnte ich das Gefühl von damals und dieses in-etwas-versinken-und-nur-damit-beschäftigt-sein wieder fühlen. Und während ich die nächsten drei Stunden in dieser Puzzle-Welt versank, gingen mir unter anderem folgende Gedanken durch den Kopf:


▹ Beim Auspacken: 1.000 Teile sind verdammt viele Teile! (Das sieht man zum Glück erst so richtig, wenn alle umgedreht sind und auf dem Tisch liegen.)

▹ Als nächstes: ein Gefühl von leichter Überforderung - so viele Himmelstücke, so viele Blumenstücke, die so verdammt gleich aussehen... wie soll das funktionieren?

▹ Also gut, Schritt für Schritt: die Randteile raussuchen, den Rand legen, so dass Größe und Rahmen eine erste Orientierung geben. Mich nur darauf konzentrieren, den Rest erst mal nicht groß beachten.

▹ Dann eine signifikante Stelle suchen, mit der ich starten kann. Die Teile zusammensuchen, passende Stücke ausprobieren und kleine "Inseln" schaffen.

▹ …


Puzzle-Sinnbild

Was hat das jetzt mit Aufgaben und Zielen zu tun, warum schreibe ich das? Weil diese Momente beim Puzzeln mich daran erinnert haben, wie wir manchmal vor eine Aufgabe stehen und uns zunächst mehr oder weniger stark überfordert fühlen angesichts dessen, was da vor uns liegt und was wir erreichen möchten. Weil wir im ersten Moment nicht wissen, wie und wo wir anfangen sollen. Und weil wir uns mit Blick auf ein Ziel anfangs oft nicht so richtig vorstellen können, wie und ob wir das erreichen können.

Und wie wir dann mit kleinen, überschaubaren Schritten trotzdem losgehen können. Den Blick eher auf den nächsten, kleinen Meilenstein gerichtet. Zwischendurch können wir uns immer mal wieder am Ziel orientieren - um im Puzzle-Bild zu bleiben: ab und zu den Blick zu heben und auf die Pappschachtel mit dem Bild zu gucken, kann helfen. Die Wege dahin sind dann durchaus unterschiedlich.


Und dann dieses Gefühl...

... wenn sich Teil für Teil zusammenfügt und auf einmal ein Teil passt, ohne dass wir lange danach suchen mussten, wenn wir im Tun zu versinken und wenn die kleinen Schritte nach und nach zu einem großen Ganzen werden.

Mir hat das Puzzeln mit der sinnbildlichen Übertragung auf das Angehen von Aufgaben und Ziele noch einmal neu den Blick dafür geöffnet, was es bedeutet, sich anfangs überfordert zu fühlen und sich dennoch mit entsprechenden, kleinen Schritten auf den Weg zu machen und weitergehen zu können - wohlgemerkt, trotz und mit dem Gefühl von "oha, ganz schön viel...".



PS: Ich hatte vergessen, dass Puzzeln durchaus süchtig machen kann und dass Katzen und Puzzle keine Traumkombination sind.

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