"Bücher-Zimmer meiner Innenwelt" - bevor du den Text liest, was verbindest du ganz spontan, intuitiv mit diesen Worten, was für Bilder tauchen vor deinem inneren Auge auf?
Ich habe vor einer Weile einen Post auf Instagram veröffentlicht, wo es darum ging, sich die eigenen Themen mit den dazugehörigen Gedanken und Gefühlen als Räume in sich vorzustellen und einmal bewusst diese Räume zu durchwandern und sie genauer anzuschauen.
Mit dem "Bücher-Zimmer in mir" möchte ich ein weiteres Bild für das eigene Innenleben anbieten - denn wir alle springen auf unterschiedliche Bilder an und für den einen passt das besser, für die andere ist es vielleicht dieses.
Und um zu verdeutlichen, was ich meine, möchte dich einmal in ein solches imaginäres Bücher-Zimmer mitnehmen:
Das imaginäre Bücher-Zimmer
Ich stelle mir ein Zimmer vor, das nicht besonders groß ist, aber auch nicht beengt. Die Wände sind hellgrau gestrichen, der Boden besteht aus alten Holzdielen und es gibt ein Bücherregal rechts an der Wand und einen gemütlichen Ohrensessel, der vorm Fenster steht. Der Raum ist angenehm warm, über der Sessellehne liegt eine Wolldecke.
In dem Regal sehe ich Bücher in unterschiedlichen Farben und von unterschiedlicher Dicke. Es gibt Bücher mit Inhalt, die ich schon gefüllt habe im Laufe des Lebens, und es gibt auch leere Bücher, die ich noch füllen kann. Ich sehe auch einen Stift auf einem der Regalbretter liegen, mit dem ich genau das tun kann, Erinnerungen und Themen, die mich beschäftigen, in diese Bücher schreiben. Ich kann den Buchseiten neben Worten auch Bilder hinzufügen und ich kann die jeweiligen Buchrücken entsprechend beschriften, ehe ich sie wieder ins Regal zu den anderen stellen. Wenn mir danach ist, nehme ich mir eins der Bücher heraus, setze mich in den imaginären, gemütlichen Ohrensessel und blättere durch die Seiten.
Ich entscheide, wann ich ein Buch wieder schließe und es zurückstelle. Wann ich aufstehe und den Raum verlasse. Ob ich die Tür zum Bücher-Zimmer angelehnt lasse oder schließe.
Bücher-Zimmer statt Rucksack
Vielleicht ist es einen Versuch wert, mit diesem inneren Bild zu arbeiten - als Alternative zu dem berühmten Rucksack, den wir mitsamt unseren Themen mit uns herumschleppen und der mit der Dauer ganz schön schwer auf den Schultern lasten kann. Dabei geht es nicht darum, die innere Themen, die Gedanken und Gefühle "wegtun zu wollen", im Gegenteil, es geht vielmehr darum, bewusst entscheiden zu können, wann du dich damit beschäftigen möchtest und wann du ein "Buch" auch wieder schließt und ins Regal stellst. Und vielleicht auch zu prüfen, ob die Bücher im inneren Bücher-Zimmer wirklich alle die deinen oder ob dabei auch Bücher von anderen Menschen sind, die du wieder zurückgeben kannst. Wie früher, wenn wir uns in der Bibliothek etwas ausgeliehen haben.
Für dich
Wenn dich das Bild anspricht, kannst du dich an diesen Fragen orientieren, um dein inneres Bücher-Zimmer zu erkunden:
Wie würde dein Bücher-Zimmer aussehen?
Welche Farbe hätten die Wände, der Boden, mit welchen Möbeln wäre dein Zimmer ausgestattet? Hat es überhaupt Möbel?
Was für Buchrücken-Beschriftungen würdest du in dem Bücherregal vorfinden?
Welche Bücher sind besonders dick, welche dünner?
Welche ziehst du besonders oft hervor? Von welchen lässt du lieber die Finger, bemerkst ihre Anwesenheit aber?
Hast du Bücher, die du wieder an ihre/n eigentliche/n Besitzer/in zurückgeben kannst?
コメント